Warum eine restaurierte und erstmals gezeigte Krippe auch für den Kreuzweg in Reisensburg bereichernd sein könnte. Von Walter Kaiser
In der Eyb’schen Gruft am Ende des Reisensburger Kreuzwegs ist heuer zum ersten Mal eine weihnachtliche Felsenhöhle zu sehen. Am Aufbau beteiligt war unter anderem der Kreuzbergbeauftragte Karl Liepert.
Es sind vor allem Krippen, die vielerorts zwischen Weihnachten und Lichtmess am 2. Februar zu sehen sind. In der Eyb’schen Gruft am Ende des Reisensburger Kreuzwegs kann heuer erstmals eine Felsenhöhle bewundert werden. Das gute Stück stellt nicht nur das Weihnachtsgeschehen dar. Es soll auch dazu beitragen, dem Kreuzweg jene vermehrte öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken, die er nicht nur wegen seiner Gemälde von Georg Lacher verdient. Hinter dem Ganzen steckt aber noch ein größeres Projekt.
Der Begriff Felsenhöhle ist ein wenig irreführend. Tatsächlich handelt es sich bei dem Gebilde um einen halb verrotteten Baumstamm, der die Form einer Höhle hat. Gefunden wurde er vor Jahrzehnten – das genaue Datum ist unbekannt – im Reisensburger Donauwald. Der Günzburger Josef Sauter, Ehrenmitglied der Günzburger Krippenfreunde, hatte den Fund gehoben, der Reisensburger Helmut Gollmitzer hatte sich zuletzt ans Werk gemacht, um die Höhle zu restaurieren und damit präsentabel zu machen.
Bestückt ist der höhlenförmige Baumstumpf mit Marolin-Figuren aus dem Nachlass von Josef Lutz, dem vor drei Jahren verstorbenen Ehrenvorsitzenden der Günzburger Krippenfreunde. Die bis zu 17 Zentimeter großen Figuren stellen das Weihnachtsgeschehen dar.
Kreuzwegbeauftragter ist der Reisensburger Karl Liepert. Zusammen mit dem Reisensburger Helmut Gollmitzer hat er die Felsenhöhle aufgebaut und in Form gebracht. Lieperts Wunsch ist es, dass ihretwegen zumindest bis Lichtmess (und möglichst darüber hinaus) mehr Besucher den Kreuzweg begehen und damit „für eine Belebung“ der historischen Anlage sorgen.
Die Felsenhöhle ist in der Eyb’schen Gruft am Ende des Reisensburger Kreuzwegs ausgestellt. Das architektonisch ansprechende Bauwerk ist gut 200 Jahre alt. Der Zahn der Zeit nagt also schon lange an dem massiven Backsteinbau. Vor fünf Jahren war die Gruft saniert worden – mit eher überschaubarem Erfolg. „Es dringt immer wieder Feuchtigkeit ein“, erklärt Karl Liepert. An den Wänden des Tonnengewölbes bröckelt erkennbar der Putz.
Ferdinand Munk, Inhaber der Günzburger Steigtechnik und wohnhaft in Reisensburg, hat deshalb zugesagt, die Gruft sanieren zu lassen. Um das Gebäude zu erhalten und der Felsenhöhle von Josef Sauter einen würdigen Platz zu bieten. Und um den Reisensburger Kreuzweg zu einem Anziehungspunkt für mehr Besucher zu machen.
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