Während in der Vorstandschaft noch darüber beraten wurde, wohin denn unsere diesjährige Krippenfahrt gehen sollte, kam unser Mitglied Franz-Peter Hueber aus Oberkochen auf uns zu. Er hat eine Fahrt in die Region Ostalb vorgeschlagen, um auf den Spuren des Malerpfarrers Sieger Köder einige seiner bedeutendsten Werke zu besichtigen. Gerne nahm die Vorstandschaft dieses Angebot an und ernannte Franz-Peter Hueber als Ortskundigen prompt zum Reiseleiter.
Am 11. Januar war es dann soweit: Rund 40 Krippenfreunde machten sich auf den Weg nach Oberkochen, um dort zum einen unseren Reiseleiter einzusammeln und zum anderen direkt die ersten Krippen in Betracht zu nehmen: In der Pfarrkirche St. Peter und Paul ist auf der linken Seite eine große Krippe mit Heidefiguren aufgebaut. Nachdem uns der zuständige kath. Pfarrer Andreas Macho die Türen in sein Pfarrhaus geöffnet hat, durften wir seine private Krippe besichtigen, die er mit einigen selbstangefertigten Elementen noch optimiert hat.
Unser Reiseleiter führte uns weiter nach Wasseralfingen, wo in der St. Stephanus-Kirche ein Kleinod schwäbischer Krippenbaukunst auf die Besucher wartet: Die sog. „Bildstöckleskrippe" trägt eindeutig die Handschrift des gebürtigen Wasseralfingers Sieger Köder, dem dieses Krippenprojekt in seiner Heimatgemeinde sehr wichtig war.
Als Nächstes stand der Besuch der Basilika St. Vitus in Ellwangen an. Dort hat Sieger Köder den Hauptaltar sowie zwei Bildfenster gestaltet. Daneben gibt es noch eine Krippe auf den Stufen zum Altarraum, in denen bedeutende Persönlichkeiten aus Ellwangen verewigt sind (u. a. drei Kardinäle als Hl. Drei Könige), sowie eine handgeschnitzte Krippe in der Krypta.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Brauereigasthof „Roter Ochsen" in Ellwangen machten wir Halt in Hütten, einem kleinen Teilort der Gemeinde Rosenberg, wo Sieger Köder in der Kapelle zur „Mutter vom guten Rat" vier Bildfenster sowie eine Kastenkrippe entworfen hat. In Hohenberg, einem weiteren Teilort von Rosenberg, steht eine dem Heiligen Jakobus geweihte Wallfahrtskirche, die mitsamt nebenstehender Pilger-Unterkunft Teil des Jakobswegs ist. Dort hat Sieger Köder über 30 Bildfenster sowie die vor dem Altar aufgebaue Weihnachtskrippe gestaltet.
Wir fuhren weiter nach Rosenberg selbst, wo Sieger Köder selbst 20 Jahre lang Pfarrer war in der Kirche „Zur schmerzhaften Mutter". Hier hat er neben dem Altar und einigen Bildern abermals eine Weihnachtskrippe geschaffen, die seinen Stil repräsentiert. Gleich gegenüber der Kirche wurde das „Sieger-Köder-Museum" erbaut, wo weitere Kunstwerke von ihm ausgestellt sind.
Auch eine gemütliche Einkehr bei Kaffee und Kuchen durfte natürlich nicht fehlen! Der Obst- und Gartenbauverein Rosenberg hat die Tür in sein Vereinsheim geöffnet und uns bestens bewirtet. An dieser Stelle nochmals ein herzliches „Vergelt’s Gott!" an das Team des OGV Rosenberg!
Bevor uns der Bus wieder in heimische Gefilde brachte, machten wir noch Halt auf dem Schönenberg nahe Ellwangen, um die barocke „Schönenbergkirche" zu besichtigen. Die Schönheit der Wallfahrtskirche selbst wird nur durch die 1911 eingerichtete Weihnachtskrippe noch übertroffen, die von Sieger Köder im Jahre 2000 neu gestaltet wurde. Auf knapp 100 m² erstreckt sich die Krippe, die auf der begehbaren Empore direkt hinter dem Hochaltar liegt. Das Weihnachtswunder wurde hier gekonnt in Szene gesetzt und hat uns alle zum Abschluss des Tages nochmal begeistern können!
Im Schein des Sonnenuntergangs traten wir schließlich die Heimreise nach Günzburg an, wo alle Teilnehmer wieder wohlbehalten ankamen.
Zu guter Letzt möchte die Vorstandschaft im Namen aller Reiseteilnehmer ein herzliches „Vergelt’s Gott!" an unseren Reiseleiter Franz-Peter Hueber aussprechen, der die Fahrt nicht nur im Vorfeld perfekt geplant, sondern auch während der Fahrt die Teilnehmer durchgehend mit interessanten Fakten zu den besichtigten Krippen und Gebäuden versorgt hat. Eine durch und durch gelungene Krippenfahrt, die ihresgleichen sucht!
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